Wasserwände planen

Eine Wasserwand planen

Wasserwände planen
Worauf Sie bei der Planung von Wasserwänden achten sollten

Wasserwände sind schön anzusehen, aber nicht nur die Optik ist entscheidend. Eine Wasserwand sollte so geplant werden, dass Sie möglichst pflegeleicht ist, denn schließlich werden Wasserwände über Jahre oder manchmal Jahrzehnte betrieben.

Die Wahl des Werkstoffes

Eine Wasserwand kann aus einer Reihe ganz verschiedener Werkstoffe gefertigt werden. Edelstahl, Glas, Naturstein, Spiegel oder Kunststeine stehen zur Wahl.

Glaswasserwände: Eine Wasserwand aus Edelstahl und Glas wirkt leicht und elegant. Sie stellt den Raum nicht zu. Der hohe Grad an Transparenz lässt auch eine große Wasserwand nicht wuchtig erscheinen. Im Durchlicht entfalten die herabflutenden Wellenfronten eine brilliante Wirkung. Durch eine nuancierte Mattierung lassen sich dahinterliegende Bereiche dezent abschirmen ohne dem Licht den Zutritt zu verwehren. Glaswasserwände eignen sich auch als Träger von Logos oder Werbebotschaften.

Wasserwände ganz aus Edelstahl wirken kühl und metallisch. Besonders in wandnahen Bereich können Sie ein Gegenpol zu warmen, organischen Werkstoffen bilden. Edelstahlwasserwände sind aber auch dort zu Hause, wo der Werkstoff Edelstahl ein tragendes Element der Raumarchitektur bildet.

Natursteinwasserwände: Eine Wasserwand aus Naturstein gehört zur Königsklasse der Wasserwände. Besonders dunkele Natursteine strahlen im Zusammenspiel mit dem am Stein herabgleitenden Wasser eine unvergleichlich edle Eleganz aus die ihres Gleichen sucht. Die mit feinen horizontalen Rillen versehene Oberfläche läßt das Wasser wie in Zeitlupe in deutlich sichtbaren Wellenfronten am Stein herunterschweben.

Spiegelglaswasserwände: Wer Glaswasserwände bevorzug, diese aber nur im wandnahen Bereich stellen kann, für den ist eine Wasserwand mit einem Wasserlauf aus Spiegel die richtige Wahl. Alle Kontraste und Reflexionen der herabgleitenden Wasserwellen werden durch den Spiegel sozusagen verdoppelt. Der Wasserfluß erschein dadurch sehr plastisch mit einer deutlichen Weitenwirkung.

Kunststeinwasserwände: Wasserwände aus Kunststein sind in Ihrer Wirkung ähnlich der Natursteinwasserwand. Die mit feinen Rillen versehene Oberfläche läßt das Wasser wie in Zeitlupe in deutlich sichtbaren Wellenfronten am Stein herabgleiten. Darüber hinaus bietet die Kunststeinwasserwand eine Vielzahl an farblichen Möglichkeiten, wie sie so in der Natur nicht vorkommen. Reine Farbtöne, wie Weinrot, Kiwigrün oder Sonnengelb bieten dem Innenarchitekten eine Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten.



Mobile Wasserwand oder Festeinbau

Eine mobile Wasserwand bildet eine in sich geschlossene, modulare Einheit und kann im Raum beliebig positioniert werden. Ein Umstellen der Wasserwand, wenn sich an der Raumgestaltung etwas ändert, ist problemlos möglich. Verdunstendes Wasser wird manuell ergänzt. Wegen der kompakten Bauform können mobile Wasserwände in der Regel betriebsfertig vorinstalliert angeliefert werden. Zum Betrieb einer mobilen Wasserwand benötigen Sie lediglich einen Stromanschluss.

Bei einem Festeinbau wird die Positionierung der Wasserwand, zum Beispiel bei einem Wandeinbau, ein für allemal festgelegt. Es ist daher sinnvoll, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wo die Wasserwand stehen soll. Bei einem Festeinbau bietet sich an, die Wasserwand mit einem Abwasseranschluss, sowie einem Zuwasseranschluss mit automatischer Füllstandregulierung auszustatten. Ein Abwasseranschluss erleichtert die Reinigung der Anlage und einen Wassertausch, denn das Beckenwassers kann auf einfache Art abgelassen werden. Eine automatische Füllstandregulierung reduziert die notwendige Aufmerksamkeit, die eine Wasserwand fordert auf ein Mindestmaß. Eine regelmäßige Kontrolle der Beckenfüllung ist nicht mehr notwendig.



Die Wasserwandkonstruktion

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Konstruktionsprinzipien.

In der Regel wird der Wasserlauf aus Glas oder Stein durch einen Rahmen aus Edelstahlprofilen getragen und gehalten. Innerhalb dieser Profile erfolgt auch der Wassertransport vom Becken zum Überlaufreservoire im Kopfbereich der Wasserwand. Der Wasserlauf ist also sozusagen von Edelstahl umrahmt.

Bei wandnaher Installation einer Wasserwand können konstruktive Edelstahlelemente hinter den Wasserlauf verlegt werden. Zusätzlich können, zum Beispiel bei einem Natursteinwasserwand, auch die Seitenbereiche des Wasserlaufs mit Naturstein verkleidet werden, so dass der Eindruck eines massiven Steins entsteht. Die tragende Edelstahlkonstruktion bleibt somit unsichtbar.



Die Beckengröße

Bei fest eingebauten Wasserwänden entsteht oft der Eindruck, das Wasser würde einfach im Boden verschwinden. Das Wasserwandbecken ist dann entweder auf eine Auffangrinne reduziert und das eigentliche Technikbecken befindet sich in einem anderen Raum oder das gesamte Becken ist im Fertigfußbodenaufbau versteckt. Manchmal wird diese optisch ansprechende Lösung mit dem Preis einer erschwerten Wartung bezahlt.

Beachten Sie bei der Planung der Beckengröße auch immer den Aspekt der Wartung und Pflege. Im Idealfall sollte ein Becken so konzipiert sein, dass man alle eingebauten Teile gut erreichen kann und auch ein Reinigen des Beckens problemlos möglich ist.

Ein großes Becken bietet zudem bei mobilen Wasserwänden die manuell betreut werden den Vorteil, dass das Beckenwassers weniger oft nachgefüllt werden muss.



Die Wasserqualität

Wasserwände unterstützen und fördern die Gesundheit, indem sie die Luft reinigen und befeuchten. Ständig werden über die große Kontaktfläche einer Wasserwand Wassermoleküle an die Raumluft abgegeben.

Würde eine Wasserwand mit normalem Leitungswasser betrieben, würde sich unweigerlich nach einiger Zeit der im Wasser gelöste Kalk im Beckenwasser anreichern und irgendwann als weißer Niederschlag an der Wasserwand sichtbar werden.

Wir empfehlen daher grundsätzlich Wasserobjekte nur mit elektrolytfreiem Wasser zu betreiben. Nur so kann langfristig das Verkalken der Anlage verhindert werden.


Mischbettfilter oder Umkehrosmoseanlage

Wasser liegt in der Regel nicht in reiner Form vor, sondern beinhaltet auch eine Reihe im Wasser gelöste Stoffe. Das sind Mineralien, Gase und Salze, die durch den Lösungsprozess in ihre negativ geladenen (Anionen) und positiv geladenen (Kationen) Bestandteile zerfallen. Zudem enthält Wasser auch meist mikroskopisch kleine Schwebestoffe die das Wasser verunreinigen. Möcht man das Wasser von all diesen Stoffen befreien, führen verschiedene Wege zu dem dann im Ergebniss elektrolytfreiem Wasser. Sie können dieses Wasser zum Beispiel in jedem Baumarkt in Kanistern als Batteriewasser kaufen. Auch gefiltertes Regenwasser ist in der Regel elektrolytfrei und kann für den Betrieb Ihrer Wasserwand genutzt werden. Alternativ können Sie Ihr Betriebswasser aber auch mittels einer Umkehrosmoseanlage oder eines Mischbettfilters selber herstellen.

Die Umkehrosmoseanlage ist ähnlich dimensioniert wie ein großer Kaffeeautomat. Sie benötigen einen Zuwasser- und einen Abwasseranschluss, sowie eine Steckdose um die Anlage zu betreiben.

Das einströmende Leitungswasser wird zuerst durch Filter geführt und wird dann mittels einer Druckerhöhungspumpe gegen eine Membran gedrückt, die nur für Wassermoleküle durchlässig ist. Ein Teil des Wassers durchdringt diese Membran, der verbleibende Rest enthält nun alle im Wasser gelösten Elektrolyte. Dieser Rest wird an der Membran vorbei in Abwasser abgeführt.

Das auf diese Weise entstandene elektrolytfreie Osmosewasser wird entweder in einem Vorratstank gesammelt oder kann direkt über mitgelieferte Wasserhahnarmatur entnommen werden. Das Herzstück der Anlage ist die Osmosemembran. Sie sollte alle 2 Jahre gewechselt werden. Die vorgeschalteten Filter sollten alle sechs Monate gewechselt werden.

Im Gegensatz zum Mischbettfilter liefert die Umkehrosmoseanlage kein 100% elektrolytfreies Wasser. 2% - 3% der ursprünglichen Kalkmenge verbleiben im Wasser. Über einen langen Zeitraum betrachtet kann auch diese kleine Kalkmenge zur Anreicherung des gelösten Kalks und somit auch zur Verkalkung der Wasserwandanlage führen. Deshalb sollte an Wasserobjekten, die mit Umkehrosmoseanlagen betrieben werden, immer wieder mal ein Wasserwechsel durchgeführt werden.

Ein Mischbettfilter besteht im Wesentlichen aus einer Filterpatrone, die ein Harz enthält, das sowohl im Wasser gelöste Anionen, als auch Kationen binden kann. Im Ergebnis erhält man Wasser, das frei von Elektrolyten ist.

Der Mischbettfilter wird der Wasserleitung, die die Wasserwand versorgen soll, vorgeschaltet. Eine durchschnittliche Mischbettfilterpatrone ist ca. 50 cm hoch, bei einem Durchmesser von ca. 25 cm und hat eine Ergibigkeit von ca. 2500 Liter (abhängig von der Wasserhärte). Ist das Harz nach 2500 Liter entnommenem Wasser erschöpft, muß es regeneriert werden. Der Mischbettfilter wird vom Wassernetz getrennt und zur Regeneration eingeschickt.



Biozide nutzen

Wasserwände sind auch effiziente Luftwäscher. Alle Schwebestoffe, ob organischer oder anorganischer Natur, werden durch die Wasserwand gebunden und finden sich irgendwann im Becken wieder. Diese feinen Partikel dienen als Substrat für Mikroorganismen, die sich dann im Wasser vermehren. Bei sonnigem Standort siedel sich auch gerne Grünalgen im feuchten Milieu der Wasserwand an. Nehmen Mikroorganismen oder Algen überhand, muß dass Wasser gewechselt werden.

Durch Zugabe eines Biozids zum Beckenwasser bleibt das Wasser länger frisch und muß weniger oft gewechselt werden. Oft sind zwei bis drei Wasserwechsel im Jahr ausreichend.



Luftbefeuchtung durch Wasserwände

Wenn die Außentemperaturen sinken, muss die Luft nach dem Lüften stärker erwärmt werden. Dadurch sinkt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum beständig, denn die Fähigkeit der Luft, Wassermoleküle aufzunehmen ändert sich in Abhängigkeit zur Temperatur. Je größer die Temperaturdifferenz um so deutlicher ist das Absinken der Luftfeuchtigkeit.

Wasserwände schaffen hier auf einfache Art Abhilfe. Je trockener die Raumluft wird, desto mehr Wasser wird von einer Wasserwand verdunstet. Pro Quadratmeter Verdunstungsfläche können bis zu zwei Liter Wasser am Tag verdunstet werden. Zur besseren Einschätzung: Um die Luftfeuchtigkeit eines Kubikmeters Luft bei 20° C von 25% auf 50% zu erhöhen benötigt man 8,7 Gramm oder 0,0087 Liter Wasser. Bei einem Wohnraum von 30 Quadratmetern wären das bei normaler Deckenhöhe ca. 0,6 Liter Wasser.

Die Verdunstung erfolgt dabei vollkommen passiv auf Grund des physikalischen Diffusionsgradienten. Mit steigender Luftfeuchtigkeit regelt sich die Verdunstungsleistung einer Wasserwand selbsttätig herunter. Es kann also, anders als bei technischen Luftbefeuchtern, nicht zur Überfeuchtung der Raumluft kommen.



Wasserwände beleuchten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Wasserwand zu beleuchten.

Die klassische Variante wäre der Einsatz von LED-Spots, die aus dem Becken heraus die Wasserwand anstrahlen. Die entstehenden Lichtfinger leuchten von unten in die Wasserlauffläche hinein, wobei die Lichtintensität nach oben hin zusehends abnimmt. Wie weit ein Spot in die Wasserlauffläche hineinstrahlen kann ist abhängig von der Lichtleistung. Um Beckenspots verbauen zu können muß das Becken ausreichend groß dimensioniert werden. Lichtstarke Spots benötigen hier meißt auch mehr Platz.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau von flexiblen LED-Streifen. Je nach Wasserwandtyp ist das an unterschiedlichen Positionen möglich. Eine Variante wäre der Einbau von LED-Streifen im Kopf- und im Beckenbereich.



Lassen Sie sich von uns beraten

Wir beraten Sie kompetent und umfassend und suchen gemeinsam mit Ihnen nach der optimalen Realisierung für Ihre Wasserwand oder Ihr Wasserobjekt. Senden Sie uns Ihre Planunterlagen, wir unterbreiten Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot und freuen uns auf Ihren Kontakt.